Zur Protestveranstaltung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG erklärt Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands:
Die NaturFreunde Deutschland haben gemeinsam mit der EVG vor den Bundeszentralen von Bündnis 90/Die Grünen und der FDP für eine Erhaltung der integrierten Bahn demonstriert. Die NaturFreunde fordern die beiden Parteien auf, keine Zerschlagung der Bahn zu forcieren und erwarten von der SPD, dass sie in diesem Punkt nicht nachgibt. Die fatalen Folgen der Zerschlagung von Bahnen sind bis heute in Großbritannien und Dänemark deutlich sichtbar. In beiden Ländern hat dieses Vorgehen zu einem massiven Abbau von tariflichen Löhnen, Massenentlassungen und einer Verwahrlosung des Streckennetzes geführt.
Wer das Klimaziel von 1,5 Grad einhalten will, muss die Bahn stärken und nicht schwächen. Nur eine integrierte Bahn wird einen offensiven Beitrag für eine ökologische und soziale Mobilitätswende leisten können. Die NaturFreunde fordern von der neuen Bundesregierung, den aktuellen Bundesverkehrswegeplan zurückzuziehen und die Mittel für den Neubau auf den Ausbau der Bahninfrastruktur zu konzentrieren. Die Trennungsdebatte lenkt von den großen, realen Problemen der Eisenbahn- und Verkehrspolitik ab und behindert ihre Lösung. Dabei muss die Mobilitätswende als soziale und ökologische Mobilitätswende angelegt werden. Wer die Mobilitätswende auf den Rücken der Beschäftigten der Bahn organisieren will, wird den deutlichen Widerstand der NaturFreunde erfahren.
Die NaturFreunde solidarisieren sich mit den Protesten der Kolleg*innen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG und werden auch in Zukunft für eine integrierte Bahn in öffentlicher Hand streiten. Von Bündnis 90/Die Grünen erwarten sie, sich für eine soziale und ökologische Mobilitätwende einzusetzen und allen Versuchen, mit neoliberalen Argumenten die integrierte Bahn zu zerschlagen, zu widerstehen.
Von der neuen Bundesregierung fordern die NaturFreunde Deutschlands:
- Hände weg von der Bahn! Keine Zerschlagung der Bahn!
- Bundesverkehrswegeplan zurückziehen! Für eine Schiene mit Zukunft und ein offensives Infrastrukturprogramm zum Ausbau der Bahninfrastruktur!
- Die öffentliche Daseinsvorsorge muss in öffentlicher Hand bleiben! Alle Versuche, die Privatisierung der Bahn durch die Hintertür voranzutreiben, müssen sofort beendet werden!