
Wir starten eine Hausbilderserie und präsentieren unsere NaturFreundehäuser in Württemberg!
Das NaturFreundehaus Römerstein ist ein Selbstversorgerhaus im "Biosphärengebiet" Schwäbische Alb!
Naturfreundehäuser im Sog der Pandemie
Die Corona-Pandemie verliert langsam ihren Schrecken!
Nach und nach werden die Einschränkungen und Verbote zurückgenommen. Die “alte“ Normalität ist wieder in Sicht. Seit 29.05.2020 dürfen Beherbergungsbetriebe wieder öffnen!
Dies ist allerdings nur die halbe Wahrheit, denn es müssen sich alle an die bestehenden Regeln und Verordnungen halten. Allen voran die Abstandsregel schränkt die Belegung von Übernachtungshäusern doch enorm ein. So muss bei allen Aktivitäten und Sitz- bzw. Schlafgelegenheiten ein Abstand von 1,5m eingehalten werden. Das bedeutet, dass Doppelstockbetten nur einzeln belegt werden können und an kleinen Tischen immer nur eine Partei sitzen kann. Gemeinschaftsküchen, Gemeinschaftsduschen und Toiletten dürfen jeweils immer nur einzeln benutzt werden. An Wartestellen müssen Markierungen auf dem Boden den Abstand signalisieren und dort wo das Abstandhalten kurzzeitig nicht möglich ist, ist ein Mund-Nase-Schutz zwingend notwendig. Für Familien oder Gemeinschaften, die in einem Haushalt leben, gelten die Abstandsregeln nicht. Die Geschäftsstelle der NaturFreunde Württemberg in Stuttgart hat ein Plakat entworfen, das die neun wichtigsten Regeln für Naturfreundehäuser ziemlich prägnant wiedergibt und das auf der Internetseite des Landesverbandes heruntergeladen und ausgedruckt werden kann.
Es wird empfohlen dieses Plakat in den Naturfreundehäusern aufzuhängen, durchaus auch mehrmals, um den Gästen somit einen Leitfaden an die Hand zu geben. Durch die große Vielfalt unserer Häuser, sowohl in der Größe als auch in den vielen Möglichkeiten der Bewirtschaftung, ist es nicht möglich, einen Leitfaden für alle zu erstellen. Jede Ortsgruppe muss die für ihr Haus optimale Lösung finden und umsetzen. Einen kleinen Vorteil haben die Ortsgruppen, die in der Vergangenheit ihre Zimmer schon mit eigenem Sanitärbereich ausgestattet haben. Doch dies ist immer noch die Minderheit, stehen die Naturfreundehäuser in Deutschland doch für Geselligkeit und ein uneingeschränktes Miteinander, auch bei der Übernachtung in größeren Gruppenzimmern. Wer hätte das gedacht, dass uns gerade diese Vielfalt das Überleben in Corona Zeiten so schwer macht!
Leider sind die vom Bund und den Ländern in Aussicht gestellten Liquiditätshilfen für unsere Häuser besitzenden Ortsgruppen noch nicht in Sicht.
Vielen Naturfreundehäusern geht es Corona bedingt wirtschaftlich sehr schlecht und sie sind eigentlich auf die staatlichen Hilfen angewiesen, doch scheint man in den zuständigen Gremien diese Not noch nicht ausreichend wahrgenommen zu haben. Dieser verzweifelte Auf- bzw. Hilfeschrei sei an dieser Stelle erlaubt!
Auch wenn sich die Lage immer mehr normalisiert, so endet für unsere Wirte, Pächter und häuserbetreibenden Ortsgruppen die fatale Lage noch lange nicht. Gerade jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für die versprochene finanzielle Unterstützung unseres Staates.
Hoffen wir weiter darauf, dass wir auch diese schwere Zeit überstehen und - gestärkt aus dieser Erfahrung heraus - unsere Naturfreundehäuser in eine positive Zukunft führen können.
Gerd Welker
Landesgeschäftsführer Häuser